Allgemeine Erklärung zu PPAP

    • Offizieller Beitrag

    PPAP (Production Part Approval Process)

    Produktionsteil-Abnahmeverfahren nach dem Referenzhandbuch der QS 9000 und PPF Produktionsprozess- und Produktfreigabe nach VDA Band 2 für die Anwender des VDA Band 6.1. Durch die genannten Regelwerke wird eine gewisse Vereinheitlichung bei der Abwicklung von Erstmustern in der Automobilindustrie geschaffen. So weist der VDA im Vorwort zum Band 2 darauf hin, dass die Forderungen der QS 9000, PPAP berücksichtigt wurden. Das Referenzhandbuch PPAP enthält Anforderungen, während der VDA Band 2 PPF-Richtlinien vorgibt, welche die Abwicklung bei Neuteilen beschreiben. Damit wird die enge Zusammenarbeit zwischen Kunde und Lieferant geregelt und eine Grundlage für Vereinbarungen geschaffen. Es gilt grundsätzlich, den Nachweis zu erbringen, dass der Lieferant die Anforderungen verstanden und Qualitätsplanung durchgeführt hat sowie die Erwartungen des Kunden unter serienmäßigen Bedingungen erfüllen kann

    Ebenen der Bemusterung

    Ebene 1: Nur die Teilevorlagebestätigung (PSW) wird dem Kunden vorgelegt;
    Ebene 2: Teilevorlagebestätigung (PSW) mit Musterteilen und eingeschränkte unterstützende Daten werden dem Kunden vorgelegt;
    Ebene 3: Teilevorlagebestätigung (PSW) mit Musterteilen und umfassende unterstützende Daten werden dem Kunden vorgelegt;
    Ebene 4: Teilevorlagebestätigung (PSW) und andere Forderungen, wie sie vom Kunden festgelegt wurden;
    Ebene 5: Teilevorlagebestätigung (PSW) mit Musterteilen und vollständige unterstützende Daten stehen am Produktionsstandort des Lieferanten für eine Bewertung zur Verfügung;
    Bei der Bemusterung werden dann verschiedene Stadien festgelegt, die eine Aussage darüber geben, ob die Teile den Forderungen entsprechen, nachgearbeitet werden müssen oder sogar ganz neu angefordert werden müssen. Diese Status werden aber wieder ganz individuell je nach Unternehmen festgelegt.
    Grundsätzlich gibt es aber beim Produktionsteil-Abnahmeverfahren einige wesentliche Forderungen, die für alle Unternehmen gelten. Dazu zählt ein repräsentativer Produktionslauf. Dieser Produktionslauf muss eine bis acht Stunden umfassen, mit einer spezifischen Produktionsmenge von mindestens 300 aufeinander folgenden Teilen (Auszug aus der AIAG-Forderung (Automotive Industry Action Group)):
    Außerdem sind noch weitere 18 Forderungen allgemein beschrieben, die im folgenden einfach aufgelistet sind, aber nicht weiter erklärt werden:
    1.Designaufzeichnungen / Design Records
    2.Dokumente über technische Änderungen / Engineering Change Documents
    3.Technische Freigabe / Customer Engineering Approval
    4.Konstruktions - Fehlermöglichkeits - und - Einflussanalyse / Design Failure Mode and Effects Analysis (D-FMEA)
    5.Prozessflussdiagramme / Process Flow Diagrams (auch: Prozess-Ablauf-Plan PAP)
    6.Prozess - Fehlermöglichkeits- und Einfluss Analyse / Process Failure Mode and Effects Analysis (P-FMEA)
    7.Steuerungs- (Prüf-) plan / Control Plan
    8.Analyse von Messsystemen / Measurement System Analysis Studies
    9.Messergebnisse / Dimensional Results
    10.Material- und Leistungstests / Records of Material / Performance Test Results
    11.Untersuchungen zur Kurzzeitfähigkeit der Prozesse / Initial Process Studies
    12.Dokumentation eines qualifizierten Laboratoriums / Qualified Laboratory Documentation
    13.Bericht zur Freigabe des Aussehens / Appearance Approval Report
    14.Muster - Serienteile / Sample Production Parts
    15.Referenzmuster / Master Sample
    16.Spezifische Prüfmittel / Checking Aids
    17.Kundenspezifische Forderungen / Customer Specific Requirements
    18.Teilevorlagebestätigung / Part Submission Warrant

    "I love my job. It´s the work I hate."